Vom Berg ins Tal
Am 30. Juli 1804 besteigt der junge Arthur Schopenhauer die Schneekoppe im Riesengebirge. Er erreicht die Bergspitze am zweiten Tag mit dem Sonnenaufgang: "Man sieht die Welt im Chaos unter sich, die ewige Wiederholung und den ewigen Wechsel von Bergen und Tälern, Wäldern und Wiesen und Städten und Dörfern."
In das 'Gästebuch' in der Hütte am Hang vermerkt der Sechzehnjährige:
Wer kann steigen
Und schweigen?
Es sind die Sätze eines Pubertierenden!
1850, nachdem Schopenhauer berühmt geworden war, von der Bergspitze ins Tal zurückgefunden hatte, kommentierte er seinen Erfolg mit dem nicht gerade bescheidenen Bild: „Der Nil ist bei Kairo angekommen!“
Es ist der lange Weg von der klaren Quelle hinab ins Dickicht der Stadt.
Welch tiefgründiger Sarkasmus!
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