Tote Seelen und die Hinfälligkeit des Todes
Dr. Duncan MacDougall, Arzt an einem kleinen städtischen Krankenhaus in Haverhill/Massachusetts, ging Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts davon aus, dass wenn die persönliche Identität, das Bewusstsein und alle Eigenschaften des Geistes und der Persönlichkeit auch nach dem Tod des Körpers weiter existieren, sie auch als Körper existieren müssen, der einen Raum einnimmt.
Sollte die Seele also existieren, musste sie ein messbares Gewicht haben.
Am 10. November 1901 schrieb MacDougall:
„Am 10. Tag des letzten April eröffnete sich mir eine Gelegenheit. Ich hatte zuvor auf eine Fairbanks-Standard-Waage ein sehr leichtes Holzgestell montiert, auf das ich ein Gitterbett mit Bettzeug stellte, so dass der Waagbalken in keiner Weise gestört wurde.
Um 21:08 Uhr, als mein Patient dem Tode nahe war, glich ich zum letzten Mal die Waage aus,…
Um 21:10 Uhr starb der Patient plötzlich, und genau mit der letzten Bewegung seiner Atemmuskeln und im gleichen Moment mit der letzten Bewegung seiner Gesichtsmuskeln fiel das Ende des Waagbalkens auf die untere Begrenzungsmarke und blieb dort ohne zurückzuschnellen, wie wenn ein Gewicht vom Bett weggenommen worden wäre. Um die Waage wieder auszugleichen, war später das Gewicht von zwei Silberdollar nötig, die zusammen ¾ Unzen wogen.“
Der Beweis, dass die Seele physikalisch fassbar (messbar) sei, scheint für den erbracht, der die stattfindenden Konvektionsströme und Konvektionseffekte - hier bei einem vom Leben zum Tod übergehenden Körper - nicht kennt und sie nicht in die Interpretation der Wägung einzubringen weiß.
Dessen ungeachtet stellt sich mir die Frage, wieso die Seele eines Toten ein Gewicht haben soll?
Wiegt sie nicht bereits im Leben schwer genug?
Kommentare
Keine Kommentare.
Schreibe einen Kommentar